Kolumne/Gute Gespräche: Wie lernt man Zuzuhören?

Kolumne/Gute Gespräche: Wie lernt man Zuzuhören?

Wer kann heute eigentlich noch wirklich zuhören fragte ich mich, als ich zum Beispiel vorgestern auf eine Freundin in einer Bar wartete.
Jeder scheint nur damit beschäftigt zu sein, über seine ihm wichtigen Dinge zu sprechen. Wohlgemerkt, ich meine das aufmerksame Zuhören.

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Kürzlich wurde ich bei einem Interview zu meiner Person befragt, was für mich zu den wichtigsten Softskills im Job und im Leben gehört.

Da konnte ich ganz klar antworten: “Ein guter Zuhörer zu sein”.

Ich bin darin schon sehr früh während meiner Schauspielausbildung geschult worden:
“Deine Basis als Schauspielerin ist, dass du deinen Spielpartner wahrnimmst, den Ball annimmst und ihn auch wieder zurück gibst.”
Die Basis für eine Unterhaltung, egal ob privat oder geschäftlich, ist das aufmerksame Zuhören.

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Nun ist Zuhören nicht gleich Zuhören. Es ist auch ohne Frage nicht immer leicht, jemandem zuzuhören, wenn uns der Inhalt und die Emotionen unseres Gegenübers nicht interessieren.
Wenn es uns aber interessiert, dann kann es eines der schönsten Dinge im Leben sein, ein zugewandter Zuhörer zu sein.

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Eine gute Unterhaltung, die dazu führt, dass sich die gesprächsbeteiligten Personen verstanden und inspiriert fühlen und im besten Falle bereichert sind, ist etwas Wunderbares.

Es ist eigentlich gar nicht so schwer, ein gutes Gespräch zu führen.
Ich meine die Gespräche, nach denen Ihr Euch besser fühlt, beschwingter und bestenfalls einfach glücklicher.
Der Schlüssel zu allem ist, wirklich zuzuhören.

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Wenn ich als Schauspielerin, Moderatorin oder auch für meinen Blog Menschen interviewe, liebe ich es wirklich, mehr von Ihnen zu erfahren.

Einem Menschen den Raum zu geben oder auch die Bühne sich mit ihm zu teilen, ist für mich eines der schönsten Dinge. Ich muss aber auch sagen, dass mich die Menschen, Ihre Gedanken und die Beweggründe für ihre Handlungen sehr interessieren .
Wenn man den Erzählungen meiner Famile glauben mag, habe ich zB schon im Kindergartenalter gefragt: “Wo geht denn der Mann da hin, was wird die Frau als nächstes machen, warum schaut die Frau so traurig aus usw.”

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Privat habe ich ja viel Zeit für ein Gespräch. Für die Morgen-Magazin-Sendung im TV habe ich nur ca. 10 Minuten Zeit für ein Interview. In diesen 10 Minuten muss ich darauf achten, dass ich mit meinem Interviewpartner in kurzer Zeit ein Gespräch führe, das für den Zuschauer auch interessant ist.

wenn man sich über gute Gesprächsführung informieren möchte findet man oft diese Tipps. Die gängigen Tipps und was man uns allen so vermittelt in Bezug auf Körpersprache. Ich will ehrlich sein, ich halte davon nicht so viel . Stellt Euch doch bitte vor, in einem Eurer nächsten Gespräche geht ihr innerlich diese Checkliste durch:

1)schaut Euren Gesprächspartner wirklich an und in die Augen.
Mal ganz im Ernst, dadurch ist derjenige im Zweifel doch völlig überfordert.
Man starrt dann zB dem/der Anderen nur noch unnatürlich in die Augen oder denkt die ganze Zeit darüber nach: ” Ich muss ihm/ihr in die Augen schauen.”

2) Versuche das, was du gerade erfahren hast, noch mal zu wiederholen.
Damit suggerierst du, dass du wirklich zugehört hast.

3) Gib Laute von dir, die zeigen sollen, dass du das Gespräch auch verfolgst und vergesse nicht, zustimmend zu nicken.

Ich denke wirklich, dass all das völlig unnötig ist!
Das Problem ist doch vielmehr, dass viele nicht bei der Sache sind, oder sie überlegen wann, was und wie sie ihre eigene Meinung dazu sagen können. All das wird völlig überflüssig, wenn Ihr wirklich aufmerksam mit all Euren Sinnen in dem Moment seid, aufmerksam zuhört und Euer Gegenüber wahrnehmt.

Das klingt vielleicht albern und sehr vereinfacht. Es ist aber auch eigentlich wirklich einfach.
Ich hatte früher schon so einige Spielpartner, die ich nicht so sympathisch fand.

Da hilft dann auch ein alter Schauspielschultrick.
Suche so lange, bis Du bei Deinem Gegenüber etwas Liebenswertes findest. Oder suche nach Gemeinsamkeiten. Das hilft eigentlich immer und in jeder Situation.

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Gespräche, nach denen wir uns ausgelaugt fühlen oder, noch schlimmer, die uns deprimieren, sind nicht gut, für niemanden.
Da ich ja fest glaube, dass man nur sich selber ändern kann und nicht sein Umfeld, haben wir es nur selber in der Hand, mit wem wir unsere Lebenszeit verbringen oder eben nicht.
Einige Menschen begleiten uns daher für immer und andere sind nur in bestimmten Phasen unseres Lebens bei uns.

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Ein wichtiger Punkt bei der zwischenmenschlichen Kommunikation ist für mich auch noch, dass man nicht von den eigenen Erlebnissen und Erfahrungen ableitet.
Auch sollte man das Vergleichen vermeiden.

Nehme wir einmal an, eine Freundin erzählt Euch von Euren Sorgen und Ihr fangt sofort damit an, von Eurem Erlebten zu erzählen und stellt dann entsprechende Vergleiche an.
Das kann abwertend oder desinteressiert wirken, im schlimmsten Falle verletzend.
Ich finde, wir können eben nicht vergleichen. Jedes Leben, jede Erfahrung eines Menschen sind völlig verschieden und eben nicht vergleichbar. Ich bemühe mich, nie zu vergleichen und wenn ich mich dabei doch mal erwische, es sofort zu beenden.

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Ein gutes Beispiel ist ein Beziehungsproblem im Freundeskreis.
Ich glaube fest daran, niemand von uns kann in eine andere Beziehung wirklich reinschauen. Was sich zwei Menschen geben oder eben nicht, in welchen Mustern sie sich bewegen, ob sie von außen betrachtet konstruktiv oder destruktiv erscheinen, das sollte man nicht be- oder verurteilen.

Weitere Tipps, die mir helfen, offen zu bleiben und mich auf Neues zu freuen

Ich bin ein zutiefst kommunikativer Mensch, wenn ich in eine Interaktion trete; ich mag es, wenn es mir gelingt, Menschen zu verstehen.
Ich gehe immer davon aus, in einem Gespräch etwas Neues zu erfahren oder vielleicht sogar etwas zu lernen. Jeder Mensch hat eine andere Meinung, hat etwas anderes erlebt und vielleicht eine völlig andere Sicht auf die Welt. Kennt Ihr das auch, dass ihr nach einem Gespräch etwas mit anderen Augen seht oder sich ein völlig neuer Gedankengang auftut.

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Warum lieben wir es alle so sehr, bei einer neuen Beziehung, einer neuen Freundschaft von ganz anderen Lebensbereichen, die tägliche Routine, die Musik, die Bücher, den jeweiligen Lifestyle, die Stammcafes, etwas über den neuen Freundeskreis zu erfahren. Weil das schön ist und man sich dadurch lebendig fühlt und immer wieder Neues erfährt. Zumindest geht es mir so.

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Seinem Gegenüber in der täglichen Kommunikation mit Respekt und Rücksichtnahme entgegen zu treten geht nur, wenn das Gegenüber das Gleiche versucht. In all den Kommunikationsbüchern, Büchern über Körpersprache steht sehr viel darüber aber wenig darüber, dass wir uns auch selber schützen müssen vor übergriffiger Kommunikation.

Die Kombination aus Neugier, Respekt und Vorsicht sind der Schlüssel für viele schöne Gespräche und Momente im Leben.
Das Ziel von uns allen ist es doch, dem Gegenüber und der Situation zu vertrauen, man selber sein zu können und dem Gegenüber den gleichen Raum dafür zu gewähren.

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In diesem Sinne auf viele schöne, erhellende und interessante Gespräche.

Meine Kolumne zum Thema: ” Was macht die digitale Zeit mit uns?” findet Ihr hier.
xxx
Caterina


navabi.de

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Ein Gedanke zu „Kolumne/Gute Gespräche: Wie lernt man Zuzuhören?

  1. Sabine Rohlfs

    Ein wunderbarer Beitrag, dem ich mich als Therapeutin, aber auch Privatperson nur anschließen kann. Viele Menschen hören sich gerne reden, führen Monologe….aber Zuhören können die wenigsten. Der größte Respekt einem Menschen gegenüber in annehmender Weise ist es doch, ihm überhaupt erst einmal zuzuhören.

    Antworten

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