Die Berliner Fashion-Week und die Rolle von Plus-Size während der Woche in Berlin.

Die Berliner Fashion-Week und die Rolle von Plus-Size während der Woche in Berlin.

Die Berliner Fashion-Week ist vorbei und rückblickend betrachte ich das Ganze mit gemischten Gefühlen, die sich aber trotz ihrer Gegensätzlichkeit ganz gut in Einklang bringen. Ich bin schon viele Jahre Besucherin der Fashion-Week und kann die Veränderungen deutlich beobachten.


fashionweek-berlin-Caterina-pogorzelski-curvy-magazine-norbert-hurle-Plus-size-Model-curvy Früher waren es die Redakteure der Zeitschriften, die in der Frontreihe bei den Fashion-Shows saßen. Heute sind es die angeblich wichtigen Influencer, Stars und Sternchen, die mehr oder weniger interessiert die Mode verfolgen. Darüber gäbe es sehr viel zu sagen, aber das wäre ein eigenes Thema. Heute möchte ich mich mehr mit der Rolle von Plus-Size während der Fashion-Week beschäftigen.

Aber zur Information zunächst einmal für alle, die es nicht so genau wissen, um was handelt es sich bei der Fashion-Week überhaupt?

Diese Veranstaltung findet 2 mal im Jahr in Berlin für eine Woche statt. Es handelt sich um ein Event der Modebranche. In dieser Zeit finden große und kleine Shows, Konferenzen und Parties statt, viele verschiedene Events. Jeder, der sich mit Mode beschäftigt und informiert sein möchte, kommt dann nach Berlin. Das können sein: Einkäufer, Vertreter von Firmen, Redakteure, Blogger, Influencer und Models. Dieses Jahr war im Vergleich zu den Vorjahren alles anders, weil das Großsponsoren-Duos Mercedes-Benz und IMG nicht mehr zusammen dabei waren.

Wie ist nun die aktuelle Rolle von Plus-Size während der Fashion-Week zu beurteilen?

Sie hat dieses Mal noch nicht mal eine Nebenrolle gespielt. Daher war während der Fashion-Week das erste große Thema in der Plus-Size Community die mangelnde Präsenz der Plus-Size-Marken und ebenso der Plus-Size-Persönlichkeiten. Gerechterweise muss man sagen, dass es die Winter Fashion-Week ist, die in jeder Hinsicht oft zurückhaltender ausfällt, als die Sommerausgabe.

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Wie war die Rolle von Plus-Size während der Fashion-Weeks der letzten Jahre?
Früher gab es eine eigene Messe, die “Curvy is sexy”, die dann irgendwann nur noch “Curvy” hieß. Als die großen Größen dann ein Teil der Panromamesse wurden, war das sehr spannend. 2 Hallen waren nur dem Bereich Plus-Size vorbehalten und es gab Versuche, die Modenschauen zu professionalisieren.

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Von den 2 Hallen ist dieses Jahr nur noch eine übrig geblieben. Ganz ehrlich, das fand ich sehr trostlos. Eine eigene Messe dagegen für große Größen erleichtert auch das Netzwerken untereinander. Es war früher leichter für die Firmen, interessant zu sein. Ich erinnere mich noch, wie ich vor 2 Jahren als Moderatorin für RTL dort auf der Messe gedreht habe und über Plus-Size im allgemeinen sprechen konnte.

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Warum das so ist, ist schwer zu sagen. Der ganze Bereich liegt abseits und das lässt die Hip-Star-Halle trostlos aussehen. Kann es sein, dass die meisten Einkäufer für große Größen sich zurzeit eher in Düsseldorf und Amsterdam aufhalten? Hat es vielleicht damit etwas zu tun, dass der stationäre Handel für große Größen weniger Sinn macht? Oder liegt es daran, dass es den Plus-Size-Firmen schlecht geht und aktuell niemand Lust hat, das Ganze attraktiv zu vermarkten und die Presse in die Hallen zu holen?

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Was kritisiere ich an der aktuellen Situation?
Ist es richtig, die großen Größen zu separieren oder sollten die Marken in den anderen Hallen auf der Panorama einfach bunt zusammen gewürfelt werden? Wenn es eine extra Halle für Plus-Size gibt, dann muss diese Halle attraktiv gestaltet sein. Sie sollte eine tolle Kulisse haben, hochwertige Modenschauen anbieten, die für die Presse einen Anziehungspunkt darstellen. Interessante Gesprächsrunden sollten stattfinden. So wie ich mir tolle neue Mode wünsche, möchte ich vor allem eine Bildsprache und eine Sprache in der Welt, die die großen Größen vom altbackenen Staub befreit.

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Ich möchte eine cooles Image, ein modernes Standing und mit den anderen Hallen auf der Panorama im Verbund zeigen, dass Plus-Size nur ein Abbild unserer aktuellen Gesellschaft widerspiegelt. Wir machen fast die Hälfte der Bevölkerung aus und wir haben eine Riesenkaufkraft. Wir sollten langsam alle damit anfangen, das kreativ zu gestalten.

Warum wird das Plus-Size-Segment als Kaufkraft noch nicht so wirklich ernst genommen?
Die Gründe sind nicht klar erkennbar. Klar ist nur, dass der Bereich Plus-Size während der Fashion-Week immer unwichtiger geworden ist. Vielleicht erinnert Ihr Euch noch daran, dass die wunderbare Eva Lutz mit der Plus-Size-Kollektion von Minx 2 Modelle von Sallie Sahne und Minx in Kleidergröße 44 über den Laufsteg schickte.

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Meine Rolle als erfolgreiche Plus-Size-Frau ist mir sehr wichtig, besonders dann, wenn ich während der Fashion-Week außerhalb der kleinen Plus-Size-Welt mit Verantwortlichen im Gespräch bin. So halte ich mich während der Fashion-Week eher bei den Events auf, die nicht direkt etwas mit Plus-Size zu tun haben und glaube, so viel mehr bewirken zu können.

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Sehr gerne bin ich mit Claus Fleissner von “Extra Inches” und Tanja Marfo von “Kurvenrausch” unterwegs, die das genauso wie ich sehen. Oft bin ich die einzige Frau, die eine große Größe trägt, ich falle auf Fashion-Events ohnehin häufig auf und glaube, so sehr viel für Plus-Size ausrichten zu können.

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Plus-Size soll einfach selbstverständlicher werden und es soll nicht mehr ein Tabu sein, wenn es um große Größen geht. Mode ist mehr als nur Bekleidung und Mode ist für alle da.
Mode ist Ausdruck der Persönlichkeit und ich glaube fest, dass Trends und Klassiker in den großen Größen genau so gut aussehen können.

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Darum widme ich mich in den kommenden Wochen in meiner neuen Rubrik, dem Trendbarometer, genau den aktuellen Fashion-Trends.

Meine Wünsche für die Fashion Week im Sommer lautet:
Mehr Events für Plus-Size. Ich hoffe, dass dann nicht nur das Team von Wundercurves ein “get together” organisiert. Das kann zwar sehr schön sein, jedoch kann es nicht angehen, dass es dieses Jahr wirklich das einzige offizielle Plus-Size-Event auf der Messe war.

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Das zeigt, wie uninteressant die Messe aktuell für alle Plus-Size-Marken geworden ist.
Ich werde nächsten Sommer viele Shows besuchen, um dort für Euch präsent zu sein als große Größe, Trends mitzunehmen und Euch im besten Falle zu inspirieren.

Die Trends in der Herbst-/Winter Saison 2018
Eines ist völlig klar, die meisten Designer zeigten ihre Kollektionen von Kopf bis Fuss in schwarz. Es war sehr oft schwarz zu sehen und das so dominant und in vielen Kollektionen. Das ist wirklich ungewöhnlich. Das Schöne daran ist aber, dass diese Farbe ganz unterschiedlich im Material interpretiert wurde, mal in Spitze, Strick, Tüll oder Leder.

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In diesem Sinne meine Lieben,
wünsche ich Euch eine tolle Woche!
Caterina
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2 Gedanken zu „Die Berliner Fashion-Week und die Rolle von Plus-Size während der Woche in Berlin.

  1. Marita

    Liebe Caterina,
    vielen Dank für deinen ausführlichen und ehrlichen Blogspot. Leider habe ich, bis auf eine Ausnahme, keine ehrlichen Blogeinträge zum Thema Fashionweek gelesen. Leider waren alle sehr oberflächlich, es ging nur um die ach so tollen Events und Location, kein Blog ist auf die Kollektionen eingegangen, so habe ich leider nicht wirklich etwas über die Kollektionen oder Designer erfahren, außer in der neuen Vogue Ausgabe. Ich sehe das ganz genauso wie du oder ihr. Das plussizesegment ist ein Riesen Markt und es sind DRINGEND Neuerungen und Modernisierung nötig! Ich Danke dir für deinen starken Einsatz für uns Curvys- Never give up!
    Liebe Grüße
    moi-plus-belle

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  2. Manu Göbel

    Ich stimme ich da voll zu, leider hat sich seit dieser Saison ein großer Rückschritt in Sachen “Plus Size” rauskristallisiert… Die Hoffnung vieler, dass nun Plus Size “gesellschaftsfähig” wird, weil die Präsentation auf der Messe nun mittendrin stattfindet und eben nicht als abgesonderte Veranstaltung, hat sich leider nicht erfüllt… Eher das Gegenteil ist der Fall, denn dieser Zustand jetzt mit einer kleinen unattraktiven Halle ohne Pep und Kurvenrausch schadet eher, denn es untermauert ein Image, dass wir nicht wollen… Langweilig, Trutschig, abseits, uninteressant… Aus diesem Tal müssen wir dringend wieder raus…

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